Exkursion 2019: mit TGV nach Paris
Mit dem schnellsten Zug von Freiburg nach Frankreich
Früh am Morgen fuhr uns mein Vater an einem Dienstag im August zum Bahnhof nach Freiburg. Von dort ging es nach 6 Uhr mit dem TGV nach Paris.
Über Offenburg und Straßburg waren wir – mein Großvater und ich - in gut drei Stunden in der französischen Métropole. Was mich unheimlich interessierte war, wie schnell fährt denn unser TGV. Der höchste Wert auf der Anzeige war 314 km/h!
In Paris gibt es keinen zentralen Bahnhof. Deshalb findet man auch keinen Hauptbahnhof oder ähnliches, sondern 6 größere Kopfbahnhöfe, verteilt um den Stadtkern. Der Pariser Ostbahnhof (Gare de l´Est) ist einer der ältesten und einer der größten Bahnhöfe in Paris. Hier halten auch die Züge, welche aus Straßburg und dem Süden Deutschlands kommen. Da wir wenig Zeit hatten, machten wir uns schleunigst auf den Weg zur Métrostation, denn bis 17 Uhr lag ein großes Programm vor uns. Um diese Zeit mussten wir spätestens zurück sein, wenn der TGV nicht ohne uns fahren sollte.
Die Métro
Über 300 Stationen hat die Métro, davon haben wir einige große Stationen kennengelernt. Dabei haben wir auch die vielen Treppen benutzt, davon waren wir beide und besonders mein Opa am Abend geschafft.
Rue Mouffetard
Die Rue Mouffetard ist eine uralte Pariser Straße mit mittelalterlichem Charme und viel geschäftigem Treiben. In der Rue Mouffetard verbindet sich mittelalterliche Geschichte mit einem Einkaufs-Erlebnis der besonderen Art. Die über 600 Meter lange und 7 Meter breite Straße lässt sich über die Métro-Station Place Monge mit der Linie 7 vom Ostbahnhof erreichen.
Dass die Straße, die zu den ältesten Straßen von Paris gehört, ihr nahezu unverändertes Aussehen über die Jahrhunderte erhalten hat, verdankt sie ihrer Lage auf einem Hügel. Während der großen Umgestaltung der französischen Hauptstadt wurden die meisten alten Straßen verlegt, aber nicht die Rue Mouffetard. In alten Zeiten muss es hier übel gerochen haben, denn der Straßenname wurde vom französischen Wort für „Stinktier“ abgeleitet. Die Ursache für die Gerüche war das Flüsschen Bièvre, in das viele Abwässer abgeleitet wurden, zu vergleichen mit dem Gewerbebach in Freiburg. Leider war in der Ferienzeit wenig vom Flair dieser Straße zu sehen.
Hier legten wir unseren ersten Stopp ein und genehmigten uns im Café Le Censieur an der Rue Monge ein französisches Frühstück mit Croissants und einem frisch gepressten Glas Orangensaft. Ein kleiner Souvenirladen Par'ici wurde nun angesteuert, um ein paar Mitbringsel zu kaufen. Bald schon ging es mit der Métro weiter zum Turm Montparnasse.
Tour Montparnasse
Wegen der fantastischen Aussicht ist der Turm Montparnasse ein Highlight. Mit dem Aufzug geht es in die Panorama-Etage, wo man auch bei Regen oder Kälte eine tolle Aussicht genießen kann.
Wir stiegen von der Panorama-Etage die Treppen (!) zur Dachterrasse auf, denn dort hatten wir einen tollen Rundblick über Paris.
Pâtisserie Ladurée in der Rue Cler
Maison Ladurée, traditionsreiche französische Nobel-Konditorkette, ist besonders für die bunten Macarons bekannt. Bonbons, hausgemachte Marshmallows und Fruchtmarkgelées zählen zum kulinarischen Sortiment. Es war also klar, da müssen wir hin! Die Rue Cler ist eine der authentischsten Marktstraßen in Paris. Das Viertel hat den Charme eines kleinen Dorfes, dank seiner winzigen Geschäfte, seiner ursprünglichen Kopfsteinpflaster.
Auf Umwegen angekommen, war das kleine Geschäft geschlossen: Urlaub! Da hatten wir den Fußmarsch fast umsonst eingelegt. Der Magen knurrte und so gingen wir in das gegenüberliegende Restaurant.
Gestärkt setzten wir unseren Fußmarsch fort zum Place Jauqes-Rueff, von dem wir einen guten Blick auf den Eiffelturm hatten.
La Tour Eiffel
Der Eiffelturm ist das wichtigste Symbol und Bauwerk und misst 324 m Höhe, mit einem Gesamtgewicht von über 10 Millionen Kilogramm. Sein Bau dauerte zwei Jahre, zwei Monate und fünf Tage, er wurde anlässlich der Weltausstellung von 1889 erbaut. Der Turm wurde nach dem Erbauer Gustave Eiffel benannt – hat also nichts mit der Eifel (Mittelgebirge) zu tun.
Geschichte zur Erbauung des Turms
Das im "Journal officiel" ausgeschriebene Projekt hatte zum Ziel, einen Stahlturm von 300 Meter Höhe auf einer Grundfläche von 125x125 Metern auf dem Ausstelungsgelände "Champ-de-Mars" zu errichten.
Für die Erbauung des Eiffelturms erstellten 50 Ingenieure mehr als 5.300 Zeichnungen. Mehr als 18 000 verschiedene Einzelteile wurden in Stahlfabriken vorgefertigt. Auf der Baustelle des Eiffelturms waren mehr als 130 Arbeiter mit der Montage beschäftigt.
Ursprünglich sollte der Eiffelturm nach 20 Jahren wieder abgebaut werden!
Blick über die Seine
Weiter ging es zu Fuß bis zur Seine. Dort genossen wir den Blick über die Brücken von Paris.
Hier sieht man einen der Elektroroller, der mithilfe einer App gefunden, entriegelt und genutzt werden kann. Leider hatten wir aber keine solche Smartphone-App, sonst wären wir sicherlich viel schneller und bequemer durch Paris geglitten. So mussten wir unseren Weg leider zu Fuß zur nächsten Métro-Station fortsetzen.
Die Station Franklin D. Rossevelt an der Champs-Élysées war das nächste Ziel. Das sollte unser vorletzter Stopp unserer etwas verkürzten Exkursion werden.
Champs-Élysées
Die Champs-Élysées, auch als Avenue des Champs-Élysées bekannt, bildet die berühmte Prachtstraße der französischen Métropole Paris. Sie verläuft von der Place de la Concorde bis zur Place Charles de Gaulle mit dem Triumphbogen.
Palais Louvre
Der Louvre zählt zu den herausragenden Sehenswürdigkeiten in Paris. Flächenmäßig ist der Louvre das drittgrößte Museum weltweit. Hier hängt nicht nur das Gemälde der Mona Lisa. Der Louvre befindet sich direkt an der Seine. Der Innenhof des Louvre liegt auf der „axe historique“, der großen städtebaulichen Sichtachse im Zentrum von Paris.
Die Métrostation Palais Royal - Musée du Louvre liegt in unmittelbarer Nähe des Louvre. Dorthin führte unser Weg. Bisher hatten wir vergeblich nach einer Toilette in den Métrostationen Ausschau gehalten. An dieser Station hatte man Erbarmen mit uns.
Montmartre mit Sacré-Cœur
Sacré-Cœur und Montmartre standen noch auf dem ehrgeizigen Programm meines Großvaters. Diese Tagesordnungspunkte haben wir streichen müssen, denn die Wege waren wegen der vielen Treppen doch zeitraubender als gedacht. Hinzu kam, dass wir die Linie 6 ab Montparnasse wegen Baumaßnahmen nicht nehmen konnten und wir einen größeren Umweg, der natürlich nicht geplant war, zur Konditorei Ladurée in Kauf nehmen mussten.
Rückkehr nach Freiburg
Auf der Rückfahrt von Paris nach Freiburg konnten wir uns etwas von den Strapazen erholen – vor Allem mein Großvater. Die vielen Treppen waren anstrengend. Es war schon toll, dass er mit mir diese Exkursion in den Sommerferien 2019 durchgeführt hat.
Daniel war als Navigator in den Métrostationen eine große Hilfe, er fand immer zielsicher den Ausgang und den Weg zur richtigen Métro. (Anm. des Opas)